Die Konzeption
Mit der IGS Lengede wird im Landkreis Peine bereits heute die Schule der Zukunft gebaut. Individuelles Lernen und Teamarbeit bilden die Basis für nachhaltig erfolgreiche Bildung. Jede Schülerin und jeder Schüler formuliert zusammen mit den Lehrkräften die eigenen Ziele und Schwerpunkte. Lernwege werden gemeinsam vereinbart, Lernfortschritte und Entwicklungen werden dokumentiert. Der gesamte Lernprozess wird durch eine EDV-gestützte Lern- und Arbeitsumgebung unterstützt.
Eine enorme Nachfrage nach Gesamtschulplätzen führte im Januar 2010 zur Genehmigung einer zweiten IGS im Landkreis Peine. Deren Einzugsgebiet werden die Gemeinden Ilsede, Lahstedt, Lengede, Vechelde und Wendeburg sein.
Im Februar 2010 beauftragte das Niedersächsische Kultusministerium 10 Personen mit der Planung der neuen Schule. Das Planungsteam orientierte sich am Ist-Zustand und an den gegenwärtigen sowie künftigen Erfordernissen von Gesellschaft, Bildung und Schule. Die daraus abgeleiteten Ziele wurden öffentlich zur Diskussion gestellt.
Die Planungsgruppe betrachtete mehr als ein Dutzend herausragender Schulen im In- und Ausland. Hierbei wurde festgestellt, dass viele erfolgreiche Schulen gemeinsame Merkmale aufweisen. Diese Merkmale galt es für die regionalen Gegebenheiten in Lengede zu nutzen.
Bei der Konzeptentwicklung nahm sich das Planungsteam die skandinavische Skola2000-Konzeption als Vorbild. Sie wurde Mitte der 90er Jahre in Schweden entwickelt. Eine ständig steigende Anzahl an Schulen, die ihren Unterricht bereits nach diesem Modell reformierten, sowie wissenschaftliche Untersuchungen sind deutliche Indizien für den Erfolg und die Praxistauglichkeit dieses Modells. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren der Unterricht von immer mehr Schulen in Europa dem der Skola2000-Schulen ähneln wird.
Was ist das Besondere an der Skola2000-Lehr- und LernKonzeption? Im Mittelpunkt stehen die bestmögliche Förderung des Individuums, eine hohe Schüleraktivität, Teamarbeit sowie Einübung demokratischen Handelns. Erreicht wird dieses durch eine spezielle Architektur und Raumgestaltung sowie durch eine besondere zeitliche Rhythmisierung der Lehr- und Lernphasen. Lehrkräfte verstehen sich als Anreger von Lernprozessen, als Berater und als Analysator von Kompetenzentwicklungen und Kompetenzständen. Die Schüler planen, dokumentieren und präsentieren ihre Lernergebnisse und Lernwege. Teamarbeit und Teamfähigkeit werden gefördert und gefordert. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien, wie eine virtuelle Lernumgebung und Netbooks, fördern vielfältige Formen des Zusammenarbeitens und individuellen Lernens.
Zentrales Element des Skola2000-Modells ist die Zusammenarbeit von Schülern, Eltern und Lehrkräften. Eltern erhalten jederzeit Zugang zu Lernzielen, Fortschritten sowie Lern- und Projektergebnissen ihres Kindes. Darüber hinaus können Informationen über sämtliche schulische Aktivitäten eingesehen werden. Zwei Mal jährlich findet ein Lehrer-Schüler-Eltern-Gespräch statt.
Darüber hinaus spielen an der IGS Lengede fächerübergreifende Aktivitäten eine zentrale Rolle. Hierzu gehören jährlich durchgeführte Sportveranstaltungen und Präventionswochen sowie regelmäßige Besuche außerschulischer Lernorte und ein- oder mehrtägige Fahrten und Schulwanderungen.
Ab August 2010 werden voraussichtlich 120 bis 150 Mädchen und Jungen den Jahrgang 5 der Schule besuchen. Sie werden in fünf Klassen von voraussichtlich 9 bis 10 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
Im Laufe des Schuljahres 2010/2011 wird das Gründungskollegium gemeinsam mit Eltern und Schülern den Leitbild- und den Konzeptentwurf diskutieren und erforderliche Anpassungen vornehmen. Erst mit der Verabschiedung durch die Gremien (Schulvorstand, Gesamtkonferenz, Fachkonferenz, Schulelternrat) werden das Leitbild und das Konzept verbindlich.